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Geld & Vermögen

Was ist ultrareich?

Ultrareich – dieser Begriff ist mir vor wenigen Tagen über den Weg gelaufen. In einer Studie der Schweizer Bank UBS und der Beratungsfirma Wealth-X bin ich zum ersten Mal auf diesen Begriff gestoßen. Dort wird ultrareich wie folgt definiert:

Ultrareich ist, wer über ein Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar verfügt

Wer bisher das bescheidene Ziel hatte lediglich ein gewöhnlicher Millionär zu werden, der muss schon noch einiges draufpacken, um jemals in diesen elitären Kreis zu gelangen. In dieser Studie stecken einige interessante Zahlen und Fakten.

Ultrareich: mehr als 30 Millionen Dollar
Ultrareich > 30 Millionen $

Insgesamt besitzen die Ultrareichen inzwischen fast 30 Billionen Dollar, das entspricht momentan ca. 24 Billionen Euro. Damit kontrollieren sie 13 Prozent des gesamten Vermögens der Welt. Dieser Anteil des Weltvermögens ist in den Händen von nur 0,004 Prozent der Erwachsenen. Somit gelten derzeit weltweit 211.275 Menschen als ultrareich.

Dass die reichsten Menschen der Welt immer reicher werden, ist auch ein Ergebnis dieser Studie, was aber nicht zu verwundern braucht, denn diese Tendenz hält schon seit einigen Jahren an. Wealth-X ermittelte unter den Ultrareichen 2325 Milliardäre, also Menschen, die über ein Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar verfügen. Milliardäre werden oft als superreich bezeichnet.

Die Zahl der Milliardäre stieg im Vergleich zum letzten Jahr um 6%, das Gesamtvermögen der Supereichen erhöhte sich aber um 7%.

Die Vermögensanalysten der einzelnen Institutionen scheinen aber bei der Berechnung der Vermögensverhältnisse der Milliardärskandidaten sehr unterschiedliche Maßstäbe anzulegen. Forbes z.B. zählte für 2014 „nur“ 1645 Milliardäre. Da liegt die Studie von USB / Wealth-X mit 2325 Milliardären deutlich drüber. In meiner überarbeiteten Forbes Liste 2013 habe ich die 1426 Milliardäre des letzten Jahres alle einzeln mit diversen Zusatzinformationen aufgelistet. Die Liste kann individuell gefiltert und sortiert werden, wenn man einzelne Milliardäre genauer unter die Lupe nehmen will.

Noch mehr Ultrareich-Statistik …

Laut Wealth-X-Studie entfällt von den 30 Billionen Dollar rund ein Drittel auf Ultrareiche in den USA, über ein Viertel auf Europa und ca. 23 % auf ultrareiche Asiaten.

68 % aller Ultrareichen gehören in die Kategorie „Selfmade“, denn sie sind nach eigenen Angaben selbst zu ihrem Vermögen gelangt, 13 % haben ihr Vermögen geerbt. Der Rest hat seinen Wohlstand sowohl geerbt als auch selbst erwirtschaftet.

87 % der Ultrareichen waren Männer. Die Männer kamen auf ein Durchschnittsalter von 59 Jahren, die Frauen waren im Schnitt 57 Jahre alt. Bei den Frauen hatte fast die Hälfte ihr Vermögen geerbt.

Quelle

Wer will, kann sich die vollständige Studie von www.worldultrawealthreport.com herunterladen – allerdings muss man sich dort vorher registrieren.

 

Geld aus dem Nichts erschaffen – Wohlstand in einer ökologischen Ökonomie

Hört auf Geld aus dem Nichts zu schaffen!

Diese Forderung stammt von Frederick Soddy (* 2. September 1877 in Eastbourne; † 22. September 1956 in Brighton). Soddy war ein englischer Chemiker, Nobelpreisträger und Student von Ernest Rutherford.

Aber was – fragst du dich vielleicht – hat ein Chemiker mit Geld, Finanzsystem und Wirtschaftswissenschaft zu tun. Was haben die Gedanken dieses Chemiker in genau diesem „Geld-und-Leben-Blog“ zu suchen? Frederick Soddy war ein heller Kopf und er hat sich intensiv auch mit dem Thema ökologische Ökonomie beschäftigt – mit äußerst interessanten Ergebnissen. Aber nun der Reihe nach:

Soddy  war ein Individualist, der sich Konventionen nur selten unterwarf. Er wird als schwieriger und starrsinniger Zeitgenosse beschrieben. Soddy sah schon 1909 das Energiepotenzial der Atomspaltung voraus. In seinen Forschungsarbeiten konnte er zeigen, dass Atome radioaktiver Elemente zwar unterschiedliche Massen, aber die gleichen chemischen Eigenschaften besitzen können, wofür er 1913 den Begriff Isotop prägte. 1921 erhielt er den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über die Radioaktivität.

Frederick Soddy im Jahr 1922
Frederick Soddy, 1922

Der militärische Einsatz der Chemie, die zum Massensterben des 1. Weltkrieges beitrug, brachte ihn dazu, statt Chemie nun politische Ökonomie zu studieren. Er stellte sich die Frage, warum es immer wieder Kriege gebe und stieß dabei auf einen Zusammenhang zum Bankensystem. Er wollte die Welt kennenlernen, die der wissenschaftliche Fortschritt mit seinen Gaben „beglückt“ und ergründen, weshalb die Fortschritte von Naturwissenschaft und Technik vor allem im Krieg ihre Anwendung und Förderung  finden. Sein bekanntestes Buch hierzu ist wohl „Wealth, Virtual Wealth and Debt“. In insgesamt vier Büchern, die Frederick Soddy zwischen 1921 und 1934 schrieb, führte er eine visionäre Kampagne für eine radikale Umgestaltung unseres globalen Geldsystems.

Allerdings wurden seine Vorschläge damals rundheraus als Spinnereien abgelehnt.

Thermodynamik in der Wirtschaftswissenschaft

Seine Sicht der Wirtschaft fußt auf den Grundprinzipien der Physik, speziell den Gesetzen der Thermodynamik. Die Wirtschaft wird oft mit einer Maschine verglichen, doch gewöhnlich weigern sich Ökonomen, diesen Vergleich zu Ende zu denken: wie jede Maschine muss auch die Wirtschaft ihre Energie von außerhalb beziehen. Der ersten und der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagen, dass es kein Perpetuum mobile gibt. Es gibt keine Maschinen, die Energie aus dem Nichts erschaffen und sie auf ewig recyceln können. Soddy kritisiert, dass man sich die Wirtschaft als ein Perpetuum mobile vorstellt, das scheinbar grenzenlosen Reichtum schaffen kann. Genau das ist der Einwand, den auch Soddys Nachfolger vorbringen, die Vertreter der ökologischen Ökonomie.

Vernünftiger wäre es, so Nicholas Georgescu-Roegen (ein Rumäne, der in den siebziger Jahren diesen neuen Ansatz entwarf), sich die Wirtschaft wie ein lebendes System vorzustellen. Wie jedes lebendige System bezieht es Materie und Energie aus seiner Umgebung (geringe Entropie). Bei lebenden Wesen ist dies Nahrung, bei der Wirtschaft u.a.

  • Energie
  • Bodenschätze
  • Rohmaterial in Form von Pflanzen und Tieren

Wie bei jedem Lebewesen hat auch der Ausstoß der Wirtschaft eine hohe Entropie. Sie hinterlässt verbrauchtes Material und nichtverbrauchte Energie, nämlich

  • überschüssige Wärme
  • Gase
  • toxische Nebenprodukte
  • Apfelbutzen
  • Rost und Abrieb, durch die Eisen verloren geht
  • etc.

Ausstoß – oder Emission – ist alles, was irgendwie Abfall ist, also

  • die Zeitung von gestern
  • die Schuhe der letzten Modesaison
  • die verrosteten Autos des letzten Jahrhunderts

Entropie, Wohlstand und ökologische Ökonomie

Materie, die von der Wirtschaft aufgenommen wird, kann recycelt werden, was Energie verbraucht. Energie aber ist, wenn sie einmal verbraucht ist, in dieser Form nicht mehr verfügbar. Das Gesetz der Entropie besagt, dass es eine nach unten gerichtete Entwicklung vom Geordneten zu weniger nützlichen Formen gibt. Ein Tier z.B. kann nicht ständig von seinen Exkrementen leben. Genauso wenig kann man den Tank seines Autos wieder füllen, indem man es rückwärts schiebt. Georgescu-Roegen griff in seinen Überlegungen also ein bekanntes Zitat des Ökonomen Alfred Marshall auf:

Biologie, nicht Mechanik, ist unser Mekka!

Aus seiner Sicht ist es zwingend nötig, dass sich die Ökonomen mit ihren Theorien und Überlegungen an der Biologie orientieren, um eine nachhaltige Ökonomie zu verwirklichen.

Soddy, Georgescu-Roegen und andere ökologische Ökonomen gehen davon aus, dass Wohlstand real und materiell ist, also z.B.

  • Autos
  • SmartPhones
  • Kleidung
  • Möbel
  • und Pommes Frites

die wir für unser Geld kaufen.

Das Geld hingegen ist nicht real. Es steht nur dafür, dass sein Besitzer an die Fähigkeit der Wirtschaft glaubt, Wohlstand zu schaffen.

Schulden hingegen sind der inkarnierte Glaube an die Fähigkeit der Wirtschaft, künftigen Wohlstand hervorzubringen.

„Die Leidenschaft unserer Zeit ist es“, so Soddy, „Wohlstand in Schulden umzuwandeln.“

Geld ist nichts, Schulden sind real

Es hört sich völlig verrückt an, aber beim Schulden machen, also beim Kaufen auf Kredit, wandeln wir Dinge mit einem aktuellen Realwert um in den Anspruch auf ein Stück Wohlstand, der erst noch geschaffen werden muss. Kurioserweise können diese Dinge gestohlen werden, kaputt gehen, verrotten oder verrosten bevor man sie noch nutzt. Man kann sogar auf Kredit Geld aus dem Fenster werfen, indem man sich reale Dinge kauft, die man gar nicht braucht.

Geld erleichtert diese Umwandlung. Es ist, so Frederick Soddy, “das Nichts, das Sie für etwas bekommen, bevor Sie überhaupt irgendetwas in der Hand haben“.

Zu Problemen kommt es, wenn Wohlstand und Schulden sich nicht die Waage halten.

Wie viel Wohlstand eine Wirtschaft schaffen kann, hängt davon ab, wie viel Energie von geringer Entropie sie aus ihrer Umgebung entnehmen kann – und wie viel Abfall von hoher Entropie die Umwelt aufnehmen kann, ohne daran zugrunde zu gehen. Schulden hingegen, die ja nicht real sind, kennen keine solche natürliche Begrenzung. Sie können endlos anwachsen, wie schnell sie das tun, liegt ausschließlich an uns.

Lässt eine Ökonomie Schulden stärker anwachsen, als sie Wohlstand schaffen kann, muss sie dafür sorgen, dass die Schulden verringert werden. Das kann durch Inflation geschehen, doch dann sinkt mit den Schulden auch die Kaufkraft, also der Anspruch auf künftigen Wohlstand, jeder gesparte Euro oder Dollar repräsentiert. Gibt es aber keine Inflation, dann muss eine Wirtschaft, die zu viele Ansprüche auf künftigen Wohlstand geschaffen hat, regelmäßig Krisen durchleben, in denen die Schulden verringert werden, wie z.B.

  • Aktiencrashs
  • Pleiten
  • Vollstreckungen
  • Zinsausfall
  • Pensionskasseneinbrüche
  • Wertverfall aller verbrieften Forderungen

Das ist wie bei der „Reise nach Jerusalem“ – plötzlich will jeder, der nur verbriefte Forderungen besitzt, reale Werte. Doch das klappt nicht immer. Der Verlust des einen zieht den des anderen nach sich und schwuppdiwupp brich das ganze System zusammen. Jede einzelne der Krisen, die die USA in den letzten durchgemacht haben, war im Grunde ein Schuldenminderungsmechanismus. Wir werden diese Krisen nicht vermeiden können, wenn wir nicht aufhören, unsere Schulden schneller wachsen zu lassen als Einkommen.

Der Fehler im Geldsystem

Frederick Soddy jedenfalls hätten unsere aktuellen Probleme nicht überrascht. Das Problem ist ja nicht einfach Gier oder Unwissen oder mangelnde Regulierung, der Fehler liegt im System, wie unsere Wirtschaft sich finanziert. Solange der Anspruch auf künftigen Wohlstand schneller wächst, als die Fähigkeit der Wirtschaft, diesen Wohlstand zu erzeugen, schafft der Marktkapitalismus eine Nische für all jene, die geschickt Verschuldungsinstrumente erfinden. Doch irgendwann müssen diese Instrumente mal auf null gestellt werden. Es wird immer einen Bernard Madoff geben oder einen findigen Kopf, der Subprime-Papiere kreiert, also Leute, die bereit sind uns an der Rand der Katastrophe zu bringen. Wenn wir dem Treiben dieser Leute einen Riegel vorschieben wollen, müssen wir die Ansprüche auf künftige Werte in Einklang bringen mit der Fähigkeit der Wirtschaft, diesen Wohlstand überhaupt erst künftig zu schaffen. Aber wie kann das erreicht werden?

Soddy jedenfalls formulierte aus seiner exzentrischen Sicht der Dinge heraus hierfür fünf Grundforderungen. Zur damaligen Zeit wurde jede einzelne dieser Forderungen als Beleg für die mangelnde Praktikabilität seiner Theorien und Ansichten gewertet. Alles was er forderte, galt damals als praktisch ausgeschlossen, denn er rüttelte an in Stein gemeißelten unumstößlichen Gesetzen.

Die ersten vier Forderungen waren:

  • Abschaffung des Goldstandards
  • freies floaten internationaler Währungskurse
  • Einsatz von Staatsschulden und Überschüssen zum Ausgleich und zur Steuerung zyklischer Wirtschaftstrends
  • Errichtung nationaler Statistikbehörden (inklusive Einführung eines Verbraucherpreisindex), um diese Ziele umzusetzen.

Interessanterweise sind diese vier Prinzipien inzwischen die anerkannten Eckpfeiler unserer Volkswirtschaften!

Materieller Wohlstand machbar ohne Zinsen

Soddys fünfter Vorschlag, der heute (noch ?) nicht zum Standardrepertoire der gesammelten Wirtschaftsweisheiten gehört, besteht darin den Banken zu verbieten Geld und Schulden aus dem Nichts zu erschaffen – sog. FIAT-Geld. Banken bewerkstelligen dies, indem sie die Einlagen ihrer Kunden verleihen und dafür Zinsen kassieren. Derjenige, der sich das Geld leiht, deponiert es wieder bei irgendeiner Bank, wo es wieder verliehen wird. So entstehen mehr Schulden und mehr Sichteinlagen. Dieser Prozess setzt sich ständig fort – ad infinitum.

Funktionierende Wirtschaft  und Wohlstand ohne Zinsen ?
Funktionierende Wirtschaft und Wohlstand ohne Zinsen ?

Wenn dir dieser zinslose Weg nicht realisierbar erscheint, dann überlege mal, dass dies in den zwanziger Jahren auch für die Aufgabe des Goldstandards und für die Einführung floatender Wechselkurse galt.

Die Gesetzte der Thermodynamik sind unveränderlich – denn es sind Naturgesetze. Wenn Frederick Soddy sie korrekt auf die Wirtschaftswissenschaften angewandt hat, sollten wir dann nicht unseren Horizont um ihre Machbarkeit erweitern ?

 

Quellen:

  • Eric Zencey
  • Monetary Realism
  • Worldwatch Institute
  • The New York Times

 

Gewinnspiele, Preisgelder oder Lottogewinn versteuern?

Die gute Nachricht zuerst:
Wer Glück beim Lotto hat, muss seinen Gewinn nicht versteuern.

Allerdings hält das Finanzamt bei Preisgeldern aller Art immer häufiger die Hand auf. Vielen Gewinnern ist nicht klar, ob sie ihre Gewinne aus Lotto, Glücksspiel, Pokern und sonstige Preisgelder zu versteuern haben und erleben teils unangenehme Überraschungen.

Lottogewinn versteuern? – Nein!

Gibt es etwas zu gewinnen, dann sind viele Bundesbürger eifrig dabei. Klassisches 6 aus 49, Lotto im Internet, Euro-Jackpot und Sportwetten – die Auswahl für Glücksspiel-Fans ist riesig. Bei den unterschiedlichsten Gewinnspielen steht immer das eine Ziel im Vordergrund: Geld gewinnen.
Bei möglichst geringem Spieleinsatz wird Jagd gemacht auf eine möglichst hohe Gewinnausschüttung. Auch wenn die Gewinnchancen nicht so üppig sind wird fleißig mitgezockt. Gerade beim klassischen Lotto 6aus49 sind die Gewinnchancen auf einen Sechser nicht besonders rosig – nur magere 1:140 Millionen. Trotzdem suchen viele Spieler gerade beim Lotto ihr Glück, denn eines macht den Gewinn hier besonders attraktiv:

Egal ob Dreier, Vierer, Fünfer oder Sechser – wer einen Lottogewinn abräumt hat steuerlich einen Volltreffer gelandet. Der Glückspilz muss  keinen Cent vom Gewinn an das Finanzamt abgeben. Dank Einkommensteuergesetzt – nicht dank Glücksspielgesetz –  ist der Lottogewinn steuerfrei, es muss also niemand seinen Lottogewinn versteuern. Bei anderen Gewinnen kann das allerdings ganz anders aussehen.

Lottogewinn versteuern
Lottogewinn versteuern ? – Nein Danke !

 

Gewinnspiele und Spielgewinne

In der deutschen Einkommensteuer sind Spielgewinne keiner Einkunftsart zugeordnet. Die lapidare Behauptung des Volksmundes, Spielgewinne seien steuerfrei, ist steuerrechtlich nicht ganz korrekt. Denn steuerfrei können nur diejenigen Einkünfte sein, die einer Einkunftsart (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 7 EStG) zugeordnet sind. Vielmehr sind Spielgewinne in Deutschland deshalb „nicht steuerbar“, weil sie aus keiner regelmäßigen Quelle sprudeln. Wer besonders viel Spaß am Steuerrecht hat, kann sich gerne weitere Details zur Versteuerung von Gewinnspielen im Steuerlexikon anschauen 😉

Allerdings wird der Staat in seiner Rechtsprechung immer findiger und will immer häufiger bei Gewinnspielen, Preisgeldern im Sport, bei Fernsehshows oder beim Pokern mitkassieren. Selbst bei renommierten Wissenschaftspreisen hält der Fiskus inzwischen die Hand auf. Das Finanzgericht Hamburg verdonnerte am 25.02.2014 einen Professor dazu, die 10.000 Euro, die er als Gewinner eines Lehrpreises verliehen bekam, als Einkommen zu versteuern (Aktenzeichen: 3 K 126/13). Der Wissenschaftler hatte sich nicht einmal selbst für den Lehrpreis beworben. Das ist übrigens gar nicht möglich. Er wurde vielmehr dafür vorgeschlagen wegen seiner herausragenden Arbeit bei der Ausbildung von Studenten. Er bekam die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung quasi „aus heiterem Himmel“ und hat nun den Fiskus am Hals.

Noch vor ein paar Jahren zeigte sich das Finanzamt nicht sonderlich interessiert, wenn Steuerbürger bei Preisverleihungen, Ratespielen, Gesangswettbewerben oder beim Pokern in großem Stil abräumen konnten. Das hat sich allerdings mit dem Boom immer neuer Gewinnspiele im Radio oder erfolgreichen Fernsehshows wie „Big Brother“, „Wer wird Millionär“, „Schlag den Raab“ oder „Germany’s Next Topmodel“ deutlich geändert.

Mit der neueren Rechtsprechung von Finanzgerichten weht ein schärferer Wind. Christina Georgiadis, Sprecherin der Vereinigten Lohnsteuerhilfe (VLH) erklärt: „Wer etwas gewinnt, sollte besser prüfen, ob es sich um einen steuerfreien Gewinn oder um eine steuerpflichtige Entlohnung für seine Leistung handelt.“, denn der Grat zur Steuerhinterziehung ist recht schmal geworden.

Man darf einfach nicht blauäugig davon ausgehen, dass ein Preisgeld oder auch Sachpreise automatisch steuerfrei sind. Ob die Siegerin eines Schönheitswettbewerbs das ausgelobte Auto oder ein Professor sein Preisgeld steuerfrei behalten darf, ist oft auch vom Einzelfall abhängig.

Zinsen aus Lottogewinn versteuern? – Ja!

Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick seltsam anmutet, so sind vor dem Fiskus doch nicht alle Gewinne gleich.

Vor dem Fiskus sind nicht alle Gewinne gleich.

Nur wenn der reine Zufall im Spiel war, wenn also vor allem das Glück über Sieg oder Niederlage entschieden hat, dann dürfen Gewinne einfach steuerfrei eingestrichen werden. Das gilt etwa bei einer staatlichen Lotterie, bei Renn- und Sportwetten oder z.B. beim Losglück der „Aktion Mensch“. Auch Sachpreise bleiben bei reinem Glückspiel steuerfrei. Der Fiskus darf erst mitkassieren, wenn ein angelegter Gewinn Zinsen abwirft. Also der Lottogewinn an sich ist steuerfrei. Ich muss also nicht den Lottogewinn versteuern, sehr wohl aber die Zinsen, die ich für das gewonnene und dann hoffentlich gut angelegte Geld bekomme!

Wer mit einem Gewinn Kapital erzielt, also beispielsweise Zinsen erhält, muss diese versteuern. Dabei spielt es keine Rolle woher der Gewinn kommt.

Pokergewinne sind künftig wohl steuerpflichtig

Auch das beliebte Pokern zählt in Deutschland zu den Glücksspielen –  oder besser gesagt zählte – denn so war die Rechtslage zumindest bisher. Jetzt könnte sich das Blatt wenden. Nach Ansicht des Finanzgerichts Köln hat Pokern nämlich nichts mit reinem Glück zu tun, sondern viel mehr mit Geschicklichkeit, analytischen und psychologischen Fähigkeiten (Aktenzeichen: 12 K 1136/11). Deshalb soll der bekannte Pokerspieler Eddy Scharf seine Preisgelder nun versteuern. Eduard Scharf ist seit 1980 hauptberuflich Pilot bei der Lufthansa und gleichzeitig einer von Deutschlands bekanntesten und erfolgreichsten Pokerspielern. „Pokerface“ Eddy Scharf spielt seit 1995 als Hobby-Pokerspieler und sieht nicht ein, warum das Geld gewinnen am Pokertisch nun auf einmal steuerpflichtig sein soll . Jetzt muss der Bundesfinanzhof entscheiden, ob regelmäßiges Spielen an Pokertischen tatsächlich ein Gewerbe ist und das Finanzamt an den Gewinnen teilhaben darf. Das Machtwort, das noch in 2014 fallen soll, wird Tausende betreffen, denn hier geht es auch um online Pokerspiele, die über das Internet an virtuellen Pokertischen gezockt werden.

Beim „6 aus 49“ hat man keinen Einfluss auf den Spielverlauf und muss deshalb auch keinen Lottogewinn versteuern. Richtig gute Pokerfaces wie Eddy Scharf, Michael Keiner oder Matthias Rohnacher haben sehr wohl Einfluss auf den Spielverlauf und können ihre Gewinnchancen so geschickt optimieren, dass ihre langfristige Gewinnquote deutlich höher liegt als der Lottogewinn eines durchschnittlichen „Otto-Normalverbrauchers“ der jahrelang Lotto spielt. Die glückliche Zeit der steuerfreien Pokergewinne dürfte wohl vorbei sein, da es sich eben um kein reines Glücksspiel handelt.

Preisgelder und Gewinne aus Fernsehshows versteuern

Wenn für das Finanzamt der begründete Verdacht besteht, dass eine Geldsumme eher durch eine Leistung anstatt durch Glück gewonnen wurde, wird Einkommensteuer fällig. Das gilt auch für Sieger in kniffligen Ratespielen wie „Wer wird Millionär“ genauso wie für Gewinner bei „Schlag den Raab“. Wer sich bei Fernsehshows als Kandidat bewirbt, darf die Rechnung nicht ohe den Wirt machen, d.h. er muss damit rechnen, dass das Finanzamt bei ihm auf der Matte stehen wird.
Dass mit dem Fikus nicht zu spaßen ist, bekam auch Sascha Sirtl zu spüren, Gewinner der Sendung „Big Brother“ aus dem Jahr 2005. Als er eine Million Euro abräumte, galt die Sendung noch als Spielshow. Jahre später klopfte das Finanzamt an und verlangte eine Nachzahlung von 500 000 Euro. Sirtl zog bis vor den Bundesfinanzhof. Doch die Münchner Richter fällten 2012 eine grundlegende Entscheidung: Wer als Kandidat an einer Unterhaltungssendung, Reality- oder Castingshow teilnimmt und einen Gewinn erzielt, muss ihn versteuern.

[Ironie ein]
Also doch lieber reines Glücksspiel, falsche Zahlen tippen, kein Geld gewinnen, keinen Lottogewinn versteuern 🙂
[Ironie aus]

 

Geld aus dem Fenster werfen

Geld aus dem Fenster werfen – eine interessante Redewendung zum Thema Geld. Was bedeutet sie und wo kommt sie her?

Bedeutung der Redewendung – Geldverschwendung

Wenn jemand kaum spart und immer viel Geld für Dinge ausgibt, die er eigentlich gar nicht braucht, sagt man

Der wirft sein Geld zum Fenster raus

Diese Redensart zur Geldverschwendung gibt es in vielen leicht unterschiedlichen Formulierungen:

  • sein Geld auf die Straße werfen
  • das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster werfen
  • sein Geld zum Fenster rauswerfen
  • das Geld zum Fenster hinauswerfen oder hinausschmeißen
  • das Geld zum Fenster herauswerfen

An der Stelle möchte ich auf den kleinen aber feinen Bedeutungsunterschied zwischen „hinaus“ und „heraus“ aufmerksam machen. Hier kommt es auf die Standpunkte, die aktuellen Aufenthaltsorte von Beobachter und Geld-aus-dem-Fenster-Werfer an. Die Adverbien, genauer Lokaladverbien, „hin“ und „her“ haben folgende Bedeutung:

„hin“ = weg von mir zu einem anderen Ort
„her“ = von einem anderen Ort zu mir

Wenn ich im selben Raum mit jemandem bin und der andere wirft Geld aus dem Fenster, also weg von mir zu einem anderen Ort, nämlich nach draußen, dann kann ich sagen:

Er wirft Geld zum Fenster hinaus.

Wenn ich draußen im Garten bin und der andere drinnen im Haus, dann kann ich ihm zurufen

Los, wirf viel Geld zum Fenster heraus!

falls ich draußen im Garten unter dem Fenster eine Gelddusche nehmen möchte 😉

Aber wer nimmt das denn schon so genau? Egal welche Formulierung verwendet wird, die Bedeutung von „Geld aus dem Fenster werfen“ geht immer in Richtung Geldverschwendung:

  • viel Geld für sinnlose oder unnütze Dinge ausgeben
  • Geld verschwenden, vergeuden oder verprassen
  • sein Geld nutzlos verschleudern
  • leichtfertig viel Geld ausgeben und verschwenderisch sein
  • mit Geld nur so um sich werfen

oder eben umgangssprachlich:

Kohle auf den Kopf hauen.

Wo kommt „Geld aus dem Fenster werfen“ her?

Für die Herkunft dieser Redewendung gibt es verschiedene Erklärungen. Eine Erklärung hängt mit der Stadt Regensburg zusammen. Früher trat der Kaiser an ein bestimmtes Fenster des alten Rathauses und lies sich vom Volk huldigen, das sich auf dem Rathausplatz versammelt hatte. Bei dieser Gelegenheit warf der Kaiser Münzen aus dem Fenster, um sich bei den Armen im Volk beliebt zu machen. Da es sich bei dem Geld aber letztlich um Steuergelder der Bürger handelte, das diese zuvor eingezahlt hatten, machte sich Unmut über diese Art von Geldverschwendung breit. Die Bürger sagten erbost: “Der wirft das (unser) Geld zum Fenster raus”. Daher vermutet man, dass die Redensart etwa ab dem 17. Jahrhundert in Regensburg entstanden ist.

Eine andere Entstehungsgeschichte der Redensart geht auf Thales von Milet zurück. Thales lebte etwa von 624 v. Chr. bis 547 v. Chr. und war ein antiker griechischer Philosoph, Mathematiker und Astronom, der in Milet (Kleinasien, heutige Türkei) lebte. Nicht nur wegen seiner mathematischen Erkenntnis (siehe Thaleskreis) zählte er zu den berühmten Sieben Weisen. Thales gilt als Begründer der Philosophie und Astronomie.

Einmal war er so in Gedanken versunken, dass er während eines Spaziergangs aus Versehen in eine Jauchegrube fiel. Natürlich wurde er dafür von anderen Leuten ausgelacht. Diese Demütigung ärgerte ihn so sehr, dass er die Leute dazu bringen wollte, auch in die Jauchegrube zu steigen, um nicht der einzige Grubenbesucher zu sein. Dazu soll er buchstäblich Geld aus dem Fenster geworfen, also Geld verschleudert haben. Er warf viel Geld in die Jauchegrube und einige arme Leute stiegen dann tatsächlich auch hinein und versuchten sich möglichst viel Geld aus der Grube zu holen. Ob der findige und offensichtlich nicht unvermögende Thales diese Aktion als Geldverschwendung betrachtete, ist nicht überliefert.

Geld aus dem Fenster werfen – Sprachbeispiele

Wie viele Paar Schuhe willst du dir eigentlich noch kaufen? Musst du das Geld zum Fenster rauswerfen, wenn wir so knapp bei Kasse sind?

Das neue Projekt ist aus meiner Sicht total sinnlos. Da kannst du das schöne Geld auch gleich zum Fenster rauswerfen.

Der Staat wirft ja eh permanent das Geld aus dem Fenster, dabei könnte man es viel sinnvoller ausgeben für Kindergärten, Schulen und Bildung.

Geld zum Fenster rauswerfen – eine Anekdote

Die „Union Deutsche Verlagsgesellschaft“ veröffentlichte 1915 ein mehrbändiges Werk des Autors Walther Kabel (1878 – 1935) mit dem Titel „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens“. Im vierten Band findet sich auf den Seiten 228–229 eine nette Anekdote zum Thema „Geld aus dem Fenster werfen“ die ich hier in Wort und Bild wiedergeben möchte:

Geld aus dem Fenster werfen
Geld aus dem Fenster werfen – Anekdote

[Abschrift Seite 228]

Geld zum Fenster hinauswerfen, womit man bekanntlich eine zwecklose Verschwendungssucht bezeichnet, bringt nie Segen. Und doch gibt es ein wahres Geschichtchen, das das Gegenteil beweist.

Der siebenbürgische Botaniker Johann Hedwig, ein Zeitgenosse des berühmten Linné, war sehr arm und hatte während seiner Studienzeit in Leipzig mit bitteren Sorgen zu kämpfen. Schließlich erhielt der junge Student von seinem Vater ein Schreiben, in dem dieser ihm mitteilte, daß er große Verluste gehabt habe, und daß fortan auch die kleine Unterstützung wegfallen müsse, die er ihm bisher monatlich gezahlt habe. Das hieß für Johann Hedwig nichts anderes als ein Aufgeben aller seiner Pläne. Betrübt schlich er am Abend desselben Tages durch die Straßen Leipzigs, vergeblich auf einen Ausweg sinnend, wie er doch noch die Fortsetzung seiner Studien möglich machen könne.

Da hörte er plötzlich aus den Fenstern des ersten Stockwerkes eines großen Gebäudes laute zankende Stimmen herausschallen. Und in demselben Augenblick flog dem überraschten auch schon eine mit Goldstücken gefüllte Börse vor die Füße.

Der Student hob die Börse auf und schaute verwundert zu den Fenstern empor, aus denen er noch immer einen erregten Wortwechsel vernahm. Doch niemand zeigte sich, der das Geld zurückverlangt hätte. Kurz entschlossen klingelte Johann Hedwig an der betreffenden Haustür und wurde dann von einem Mädchen, dem er sein Anliegen vortrug, in das obere Stockwerk geführt, wo ihn in einem vornehm ausgestatteten Zimmer zwei ältere Herren empfingen, denen er sein merkwürdiges Erlebnis erzählte, indem er ihnen dabei die wohlgefüllte Börse zurückreichte.

[Abschrift Seite 229]

Die beiden Herren waren, wie sich bald herausstellte, die Inhaber eines großen Geschäftes, die sich über die Verwendung einer ihnen von einem früheren Angestellten zurückgegebenen Summe nicht hatten einig werden können. Im Verlauf des immer erregter werdenden Streites hatte dann der eine die Börse, in der das betreffende Geld enthalten war, mit den Worten zum Fenster hinausgeworfen: „Am besten ist’s, das Geld gehört dem, der es gerade findet, sonst entzweien wir uns noch wegen der lumpigen dreihundert Dukaten!“ und der Zufall hatte es gewollt, daß es der arme Student war, dem die Börse vor die Füße fiel.

Als die Kaufleute aus der nun folgenden Unterhaltung merkten, wie traurig es dem jungen Menschen ging, schenkten sie ihm in aller Form die ganze Summe, wodurch Johann Hedwig sich in den Stand gesetzt sah seine Studien zu beenden.

Dieses zum Fenster hinausgeworfene Geld trug reichliche Zinsen für die ganze Menschheit, denn Johann Hedwig ist einer der berühmtesten Botaniker geworden.

Nette Geschichte 😉

Wer Lust hat kann auf der Seite Zitate Geld weitere Sprüche und Sprichwörter rund ums Geld finden. Auch wenn die Frage auf den ersten Blick vielleicht banal klingt, so ist die Seite Was ist Geld auch einen Klick wert.
Viel Spaß beim weiterlesen.

Was ist Geld? Definition Geld und FIAT-Geld

Was ist Geld ?

Ich habe in meinem Bekanntenkreis mal gefragt „Was ist Geld?“ und um spontane Antworten auf die zunächst wohl etwas seltsam anmutende Frage gebeten. Dann ging das Gegrübel los … tja, was ist eigentlich Geld, wie ist der Begriff definiert und was genau versteht man darunter? Ich wollte weg von „man“ und habe die Frage dann umformuliert:

Was ist Geld für DICH ?

bzw.

Was bedeutet Geld für DICH ?

Es kamen von verschiedenen Personen interessante, widersprüchliche und auch ungewöhnliche Antworten dabei heraus, wie z.B.

  • Geld ist schön
  • Geld ist Macht
  • Geld ist die Weltmacht schlechthin
  • Zeit ist Geld
  • Geld ist Energie
  • Geld bedeutet Freiheit
  • Geld ist lebenswichtig
  • Geld ist unnötig
  • Geld ist eine Vision
  • Geld ist unnatürlich
  • Geld ist Traumerfüllung
  • …

Die Antworten stammen teilweise von Buchtiteln, aus Lebenserfahrung und eben dem ganz subjektivem Empfinden zur Bedeutung von Geld.

 

Was ist Geld
Was ist Geld ?

 

Definition Geld

Neben den oben genannten subjektiven Beispielen zur Bedeutung von Geld ist es gar nicht so einfach eine allgemeingültige objektive Definition von Geld zu finden. Hier ein paar Denkanstöße und Überlegungen zur Geld-Definition:

Auch wenn Gesundheit, Zufriedenheit und ein sinnerfülltes Leben weitaus bedeutender sind als Geld und Vermögen, sollte doch ein gewisses Mindestverständnis rund um’s Geld vorhanden sein, da es in unserem Alltag andauernd eine wichtige Rolle spielt. Aber gerade bei Geld gilt:

Mehr Schein als Sein – denn ein Geldschein scheint nur etwas wert zu sein.

Genau genommen hat Geld nur den Wert, den ihm die Gesellschaft einvernehmlich zubilligt. Um die Werthaltigkeit von Geld diskutieren zu können, muss aber auch die Herkunft des Geldgebrauchs genauer betrachtet werden.

Eine Geld-Definition kann z.B. über verschiedene Geldfunktionen erfolgen. Geld ist etwas, dass als

  • Tausch- bzw. Zahlungsmittel anerkannt wird
  • Wertmaßstab bzw. Recheneinheit dient
  • Wertaufbewahrungsmittel fungiert

Geld ist ein spezielles Tauschmittel, weil es eben nicht den unmittelbaren Bedarf des Tauschpartners befriedigt, sondern zu weiteren Tauschhandlungen eingesetzt wird. Voraussetzung für diese Art des indirekten Tauschens ist natürlich die allgemeine Anerkennung des Tauschmittels.

 

Was ist Geld historisch gesehen ?

Ganz am Anfang stand der direkte Tauschhandel. Wer z.B. etwas Fleisch übrig hatte, fand im Dorf bestimmt jemanden, der gewillt war dagegen Werkzeuge, Geschirr oder Kleidungsstücke einzutauschen. Daraus entwickelte sich langsam der indirekte Tauschhandel mit z.B. Salz als anerkanntem Zahlungsmittel. Salz wurde zu einem sog. Warengeld. Von Warengeld spricht man, wenn konkrete Gegenstände oder Materialien als Zwischentauschmittel oder Zahlungsmittel eingesetzt werden. Sollten diese Dinge von jemandem nicht als Geld anerkannt werden, hatten sie immer noch ihren eigenen inneren Nutzwert. Geld-Salz konnte immer auch noch als gewöhnliches Salz verwendet werden, um die Suppe zu würzen oder Fleisch haltbar zu machen.

In manchen Ländern wurden auch Perlen und Muscheln als Geld verwendet. Auch Felle und sogar lebende Nutztiere hatten die Funktion von Geld und dienten als indirektes Tausch- und Zahlungsmittel. Aus dem lateinischen Wort „pecus“ für Nutztiere leitet sich das Wort „pecunia“ ab und „pecunia“ bedeutet Geld.

Wir sind es heutzutage gewohnt bunte viereckige Papierchen und kleine runde Metallscheiben als Geld zu bezeichnen und zu verwenden. Wir sind es gewohnt, dass Geld aus dem Geldautomaten kommt – rund um die Uhr. Das vom Staat herausgegebene Geld ist allgemein anerkannt und gilt als gesetzliches Zahlungsmittel. Geld gibt es in verschiedenen Formen:

  • Münzen
  • Noten (auch Banknoten genannt)
  • Buchgeld (sog. Giralgeld)

 

Was ist gedecktes Geld ?

Der sog. Goldstandard gilt oft als Synonym für gedecktes Geld. Bei gedecktem Geld wird für die Herstellung von Münzen Edelmetall verwendet, z.B. Gold, das im Wesentlichen einen allgemein anerkannten Wert hat. Die Geldform der Banknoten wird als Schuldverschreibung angesehen, für die ein dem Nominalwert der Banknote entsprechender realer Sachwert hinterlegt ist, z.B. Gold. Wird eine solche Schuldverschreibung bei der Zentralbank eingelöst, ist diese verpflichtet die Menge an Gold herauszugeben, die dem Gegenwert der Banknote entspricht. Daraus ergibt sich, dass die Zentralbank nur so viele Banknoten herstellen bzw. herausgeben darf, wie sie an realen Gegenwerten und Sachwerten in ihrer Verwaltungshoheit auch zur Verfügung hat. Bei gedecktem Geld, also z.B. bei goldgedeckten Papierwährungen, kann die Zentralbank also niemals beliebig viele Banknoten drucken.

 

Goldbarren Goldstandard
Gedecktes Geld – Goldstandard

 

Was ist ungedecktes Geld – sog. FIAT-Geld ?

Gold entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert zum Weltgeld. Die USA führten im Jahr 1834 den Goldstandard ein, den Präsident Richard Nixion im Jahr 1971 beendete, in dem er die Goldeinlösepflicht für den Dollar wieder aufhob. Alle anderen Währungen waren zu dieser Zeit über einen festen Kurs an den Dollar gebunden und verfügten dadurch zumindest indirekt über einen Goldstandard. Aber auch für diese Währungen war damit die Einlösbarkeit in Gold zu Ende. Für Kritiker des auf einmal nicht mehr gültigen Goldstandards war dessen Ende auch gleichzeitig der Anfang vom Ende des ungedeckten Geldsystems. Denn nach der Argumentation der Kritiker muss ein System, das Geldschöpfung in beliebiger Höhe ohne Gegenwert zulässt, das also ungedecktes Papiergeld oder staatlich hergestelltes Schuldgeld kreiert, im Laufe der Zeit zusammenbrechen.

Statt ungedecktes Geld sagt man auch FIAT-Geld. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen (fiat = es werde) und hat nichts mit dem italienischen Automobilkonzern Fiat zu tun. Bei einem undedecktem Geldsystem wird Geld aus dem Nichts in beliebiger Höhe geschaffen. Um ungedecktes FIAT-Geld zu erschaffen bedarf es nur entsprechender Beschlüsse der gesetzgebenden Organe eines Staates, ohne dass für den Staat eine Einlöseverpflichtung in Gold bestünde. Die Notenpresse darf also legal rattern bis zum Geht-nicht-mehr.

Weder die Banknoten noch die Münzen haben bei ungedecktem Geld einen nennenswerten Materialwert. Dieses Geldsystem funktioniert einzig und allein auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Die bunten Papierchen und die kleinen Metallscheiben sind nur so viel wert, wie andere freiwillig dafür zu tauschen bereit sind. Sobald das Vertrauen in das bedruckte Papier nicht mehr gegeben ist, steht die Währung vor dem Ende.

 

Geld-Definition rechtlich – praktisch – kritisch

Der Bundesgerichtshof (BGH WM 1984, 222) hat sich schon mit dem strafrechtlichen Geldbegriff im Sinne der §§ 146ff StGB befassen müssen. Danach ist Geld

… jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang.

 

Eine leichter verständliche und praktische Geld-Definition stammt von Dr. Christoph Martenson aus seinem Buch „The Crash Course“ und lautet

Geld ist der Anspruch auf menschliche Arbeit

oder

Geld ist der Anspruch auf eine Leistung

Denn überall wo Geld eingesetzt wird, man möchte man auch immer etwas dafür erhalten, seien es Waren oder Dienstleistungen. Vor dem Hintergrund dieser Geld-Definition schadet es nicht, sich mal folgende Punkte bzw. Konsequenzen kritisch durch den Kopf gehen zu lassen:

  • Geld arbeitet nicht, nur Menschen arbeiten – auch wenn Banker etwas anderes behaupten
  • Geld hat nur einen Wert, wenn die gewünschte Leistung auch verfügbar ist
  • Durch Schaffung von Geld wird keine Leistung geschaffen

Christian Felber schätzt in seinem Buch „Neue Werte für die Wirtschaft – Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus“, dass die global im Umlauf befindliche Geldmenge den aktuellen Geldwert aller global verfügbarer Realgüter um das 30-fache übersteigt. Im Umkehrschluss müsste der Wert allen Geldes also im Durchschnitt um den Faktor 30 verringert werden, um zu einem realistischen Wertäquivalent zu kommen. Allein der gesunde Menschenverstand sagt einem doch schon:

Egal viele Milliarden die Zentralbanken an frischem FIAT-Geld auch erzeugen, es entsteht dadurch nicht mehr Leistung auf die man Anspruch erheben könnte.

Zum Abschluss dieses Artikels zum Thema „Was ist Geld ?“ noch ein aus meiner Sicht sehr nachdenklich stimmendes Zitat, das Henry Ford, dem Gründer der Ford Motor Co. zugeschrieben wird:

Es ist gut, dass die Menschen unser Banken- und Geldsystem nicht verstehen, denn sonst, so glaube ich, hätten wir noch vor morgen früh eine Revolution.

 

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